Das Leben ist herausfordernd und schmerzhaft und aufregend und unvorhersehbar. Es gibt einige grundlegende Kräfte, die uns antreiben und unser Handeln massgeblich bestimmen – etwa unsere Begierden, Liebe und Angst.
Die Begierden sind der grundlegende Antriebsfaktor unseres Lebens. Unsere Natur als Mensch ist, Dinge zu bekommen und besitzen zu wollen – das beginnt bei den grundlegenden Bedürfnissen zum Überleben, und setzt sich dann fort bis in all die materialistischen und egoistischen Wünsche, die Menschen so entwickeln. Der Antrieb des Menschen ist sein Egoismus. Und das ist nicht einmal eine Kritik, denn wir wurden geschaffen, um “Empfänger” zu sein.
Die Liebe öffnet uns für Mitgefühl, für Leidenschaft und Aufregung und für Warmherzigkeit. Die Liebe öffnet unser Herz, sie ist gerichtet auf das JETZT, und auf das Teilen dessen, was wir empfangen haben. Liebe reguliert unseren angeborenen Egoismus. Die Fähigkeit zu Mitgefühl und Liebe ist uns Allen eingepflanzt, so wie der Egoismus auch. Während Egoismus von ganz allein prächtig wächst, muss Liebe und Mitgefühl gehegt und gepflegt werden. Viel hängt davon ab, wie man als Kind erzogen und geleitet wird. Das entscheidet massgeblich darüber, ob man sich eher egoistisch, oder warmherzig entwickelt.
Auch Ängste sind im Kern in uns vorhanden, schon bevor wir geboren wurden, aber, wie die Liebe, hängt der Einfluss, den Ängste auf uns haben, ebenso stark davon ab, welche Erfahrungen wir als Babys machen. Prägen wir, bedingt durch Umfeld und Erziehung, sehr früh Ängste, so können sie uns unser Leben lang im Griff haben uns unser Leben steuern. Ängste stehen – oft unterbewusst – mit dem Gedanken an die ZUKUNFT im Zusammenhang.
Wir haben Angst vor Etwas, was vermeintlich auf uns wartet, in der nahen oder fernen Zukunft. Das Perfide daran ist, dass die Zukunft ja gar nicht existiert. Niemand kennt sie, Niemand kann sie kontrollieren. Zukunft ist Illusion, bestenfalls ein Gedankensystem an MÖGLICHKEITEN. Niemand von uns kann in der Zukunft leben, sondern nur im Jetzt.
Angst hält dich davon ab, etwas zu unternehmen. Angst davor, was du verlieren oder gewinnen könntest. Angst, nicht genug Geld zu haben. Angst, nicht geliebt zu werden oder dazu zu gehören. Angst, allein zu sein. Angst veranlasst uns, uns zurückzuziehen und uns zu verstecken.
Angst oder Furcht haben durchaus einen Nutzen, wenn man die instinktive Reaktion damit meint, die uns GEFAHR andeutet. Angst schützt uns dann vor Gefahr und Zerstörung. Das Problem ist, dass einerseits die Angst sich auf reine ILLUSIONEN bezieht (nämlich unsere Gedanken an die Zukunft, und was wir uns selbst ausmalen, was aber gar nicht existiert), und dass eine echte Gefahr überhaupt nicht besteht.
Die ursprüngliche Reaktion der Angst, uns bei oder vor Lebensgefahr zu warnen (so wie es bei den Menschen der Urzeit ja täglich der Fall war), ist bei uns völlig fehl am Platz. Die akute, jetzige Lebensgefahr besteht nicht in dem Moment, in dem man Angst verspürt. Interessanterweise – das ist meine Erfahrung in wirklicher Lebensgefahr und fast aller Menschen die ich kenne, die echte Lebensgefahr durchlebten – werden die meisten Menschen in der akuten Lebensgefahr eher RUHIG. Dies erkennt man u.a. sehr gut an den Videos der Terroropfer, die sehr stoisch, apathisch und ruhig niederknien vor dem Mörder mit dem Schwert.
Wir HABEN aber überwiegend ja gar keine Lebensgefahr, wer von uns ist denn tatsächlich in Lebensgefahr, wenn wir im Alltag Stress empfinden, nicht wahr? Unser Körper reagiert dennoch so, als bestünde eine unmittelbare, direkte Bedrohung für unser Leben. Und das ist Stress.
Wir reagieren auf die kleinsten Unwichtigkeiten mit Stress. Rote Ampel = Stress. Etwas Zeit verloren = Stress. Bus verpasst = Stress. Und Stress TÖTET Menschen. Darum ist es so wichtig, dass wir Ängste korrekt verstehen, gezielt abbauen, und uns davon befreien.
Ängste sorgen u.a. auch dafür, dass wir unser Leben nicht in vollen Zügen genießen, weil wir uns von der Angst diktieren lassen. Wir haben die Überzeugung gebildet, dass so ziemlich Alles, was neu ist und jede Veränderung, für uns gefährlich und destruktiv sei. Das ist sehr negativ für uns. Warum? Nun, unser Leben ist ein FORTLAUFENDER STROM AN VERÄNDERUNG. Das einzig Konstante im Leben, ist VERÄNDERUNG… das ist paradox, aber es ist die Wahrheit.
Wir können Veränderung nicht aufhalten. Wir müssen uns mit ihr arrangieren und sie NUTZEN, denn Veränderung ist eine positive Energie, wenn wir sie zu nutzen wissen!
Zwei Dinge verderben unser Leben ganz extrem: das Klammern an Vergänglichem (seien es materielle Dinge, Schönheit, Jugend, Aussehen, oder Kraft, Sucht, oder das Erfüllen irgendeiner menschlichen Massgabe) und die Angst vor der Zukunft (und Ängste sind grundsätzlich immer Angst vor der Zukunft, während FURCHT mit der Vergangenheit zu tun hat).
BEIDES – “Klammern” und Angst – führt uns ins Unglück, saugt uns die Lebenskraft heraus, versetzt uns in Stress, macht uns krank. Es ist ein teuflischer Kreislauf. Die Zukunft ist eine pure Illusion. Dafür zu leben oder in Angst davor zu leben, ist sinnlos und der negativste Einfluss in unserem Leben.
Kann man dagegen Etwas tun? JA! Es beginnt damit, das Oben gesagte zu durchdenken und zu realisieren. Es gibt auch konkrete mentale Techniken, um Ängste zu überwinden und an den Straßenrand zu werfen, die Kontrolle über das eigene Leben zu übernehmen, und zu beginnen, das LEBENSGLÜCK zu leben.
Hier sind 5 einfache Schritte für den Einstieg:
1. Mache dir die Zusammenhänge klar und setze dir dann klare Ziele
Wenn du verstehst, das Ängste nur unsere eigenen GEDANKEN sind, die sich auf eine illusionäre Situationen beziehen (denn eine echte Lebensgefahr besteht nicht konkret JETZT und HIER), dann hast du den Anfang gesetzt, um dich von den Ängsten zu lösen. Dies ist sicherlich ein PROZESS, fortlaufend müssen wir uns daran erinnern, aber so setzen wir den Anfang. Dann musst du dir neue Ziele setzen. Wie soll dein Leben aussehen? Du musst ein Ziel setzen, eine klare Vision, auf die du hinarbeiten kannst, denn sonst hast du keinen Anhaltspunkt darüber, ob du erfolgreich bist. Setze dir auf dem Weg zum “grossen Ziel” schrittweise KLEINE Zwischenziele, die auch erreichbar sind. Damit vermeidest du, dir Versagensängste aufzubauen. Plane das grosse Ziel, aber baue den Weg dahin mit kleinen Etappen, die leicht erreichbar sind.
2. Bereite dich vor
Angst und Panik entstehen häufig, weil man sich ausgeliefert fühlt. Man fühlt sich ausgeliefert, wenn man nicht VORBEREITET auf eine bestimmte Situation ist. Es gibt für jede Angstsituation erfolgreiche Techniken, um sich von der Angst zu lösen. Wer sich vorbereitet, um zu erreichen, was man erreichen möchte, der ersetzt seine Angst mit Zuversicht und Selbstsicherheit. Bei wie vielen Gelegenheiten musstest du Nein sagen, weil du nicht wirklich bereit warst? Wenn du wie ich bist, dann zweifellos bei viele Gelegenheiten.
Man schreckt zurück, weil man sich nicht ausreichend vorbereitet hat. Und es wird noch viel mehr solcher Gelegenheiten geben, wenn du jetzt nicht beginnst, dich vorzubereiten. WOVOR konkret hast du Angst? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse benötigst du, um diese Situation zu verbessern? Fange jetzt an, diese Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben. Schon bald wirst du merken, wie unberechtigt die Angst war… Mache dir klar, dass sich von alleine NICHTS ändern wird. Nur du selbst kannst deine Ängste abstellen, den Ängste kommen nicht von Aussen, sondern von Innen!
3. Netzwerke mit Anderen
Wenn du noch nicht über die nötigen Fähigkeiten oder Kenntnisse verfügst, solltest du Jemanden zu Rate ziehen, der dir kompetent weiterhelfen kann. Ein starkes soziales und professionelles Netzwerk ist entscheidend für die Fähigkeit, das Leben zu leben, das man möchte. Dies bedeutet nicht, dass du dich mit Jedem eng anfreunden musst, oder dass du professionelle Beziehungen längerfristig zu Menschen pflegen musst, die du nicht magst oder nicht verstehst. Es bedeutet aber, Menschen online und offline zu treffen, und dann zu entscheiden, wie sie in dein Leben passen. Treffen diese Entscheidung.
Achte darauf, die Beziehungen zu pflegen, die dir persönlich und beruflich weiterhelfen können, indem du selbst von dir aus versuchst, den Menschen zuerst zu helfen. GEBE etwas in das Netzwerk hinein, bevor du erwartest, Etwas heraus zu bekommen.
Ich sagte zu Beginn, dass wir Menschen als “Empfänger” geschaffen wurden. Das “Gebende” ist das schöpferische, göttliche Element. Das höchste Ziel im Leben, dass wir erreichen können, ist selbst zum bzw. zur “Gebenden” zu werden, und dadurch ein kleines Stück weit selbst schöpferisch zu werden… Die wahre Erfüllung im Leben besteht darum, zu Geben, und in NICHTS wird das so wirksam und deutlich, wie in einem Netzwerk, in einer Gesellschaft und in einer Beziehung. Geben IST seliger, denn Nehmen. Das Sprichwort ist vollkommen berechtigt.
4. Weitere Fragen stellen und Lernen
Chancen erscheinen nicht wie von Geisterhand. Und manchmal sind sie nicht sehr offensichtlich. In vielen Bereichen ist ein offener Geist und die Bereitschaft, seine Position zu ändern, extrem wichtig. Bewegung und Veränderung sind die wahre Energie des Lebens. Wer starr, verbittert und inflexibel ist, kann nicht voran kommen. Verwende deine Intuition und Neugier, um neue Fragen zu finden und zu stellen.
Da das Leben ein konstanter Strom an Veränderung ist, MÜSSEN wir auch konstant neu lernen und uns entwickeln. Wenn du Situationen aus verschiedenen Perspektiven sehen kannst, wirst du erstaunliche Lektionen lernen, Antworten finden und Gelegenheiten erkennen. Information und Wissen sind insofern in der Tat Macht, der Schlüssel zum Leben. Das ungefilterte Aufsaugen irgendwelcher Informationen ist nicht hilfreich.
Vielmehr muss Information gefiltert werden, nutzlose Informationen gemieden werden, und du musst PRÜFEN, was für dich wirklich wirkt. Nichts von dem, was ich sage, ist wahr, AUSSER du prüfst und NUTZT es für dich selbst!
5. Risiken eingehen
Damit meine ich nicht irgendein Risiko oder ein unsinniges, sondern kalkulierte Risiken im zwischenmenschlichen Bereich. Wäge Risiken und Investitionen ab, seien dies finanzielle, emotionale, mentale oder physische Risiken. Überdenke die Vor- und Nachteile, um alle Folgen zu bestimmen die sich ergeben können, und ob du bereit sind, mit den Folgen deiner Entscheidungen zu leben. Wenn du dies getan hast, dann entscheide mit einem klaren Ja oder Nein. Diese deutliche Entscheidung ist sehr wichtig, und ihr muss dann entschlossenes Handeln folgen.
Zweifel und Unentschlossenheit sind im Leben SCHLIMMER, als Fehler, die man machen kann. Zweifel und Unentschlossenheit verhindern das Leben – Fehler dagegen SIND das Leben oder zumindest Teil des Lebens. So übernimmst du die Kontrolle über den Entscheidungsprozess und kannst die Verantwortung für das Erreichen oder Versagen dessen übernehmen, was du in im Leben tust. NUR DANN lernst du und wirst fähig, auf das Leben und die damit verbundene Veränderungen zu reagieren.
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Diese fünf Schritte gelten für das gesamte Privat- und Geschäftsleben, denn die Wahrheit ist, dass du dich überall hin mit nimmst, nicht wahr? Dort, wo du hingehst, da BIST du.
Wenn du die Kontrolle darüber hast, wie du Entscheidungen triffst und warum du diese Entscheidungen triffst, dann nehmen Ängste immer weniger Raum ein und du bist in der Lage, ein Leben zu führen, das frei von Angst ist, und dafür voller Freude, Glück und Selbstbestimmung ist. Die Befreiung von Ängsten erst macht Raum für das Leben, für dass wir wirklich bestimmt sind!
Interessiert dich diese Thematik, möchtest du mehr erfahren? Ich lade dich ein, meiner Facebook Gruppe „Mehr Freude Am Leben“ beizutreten. Dort sprechen wir über dieses Thema, ich poste dort auch exklusive Beiträge, die ich nur mit der Gruppe teilen, und biete diverse Texte und komplette Bücher von mir dort für die Gruppenmitglieder kostenlos an. Es würde mich freuen, dich dort bald begrüssen zu dürfen.
Liebe Grüße, Mike Malak
Healing Practcioner (Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie), Seelsorger (Evangelisch-Theologische Fakultät Uni Strassburg, Frankreich, mit Schwerpunkt auf vergleichende Religionslehre und Seelsorge), langjähriges Studium der Philosophie und Coach für Bewegung und Selbstverteidigung
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