„Mens Sana in Corpore Sano“ – ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Dieser alte römische Spruch ist ja ein alter Hut und Allgemeinwissen. Es war aber kein Zufall, dass in alten Zeiten die führenden Denker und Lenker den Zusammenhang zwischen körperlicher Ertüchtigung und der Denkfähigkeit so betonten. Früher waren Staatslenker tatsächlich auch persönlich körperlich aktiver, als heute. Vielleicht war deshalb die Politik damals vernünftiger…
Aber wie RICHTIG die Weisen und Denker schon lange vor der Antike lagen, wird erst heute so richtig untersucht. Wir Menschen werden älter, und wie sich zeigt, grassieren Demenzkrankheiten, Depressionen und andere Störungen von Hirn und Seele, und Forscher weltweit suchen nach Heilungsmethoden und Wegen der Prävention. Wie so oft – aus meiner Sicht – versucht die „Wissenschaft“ dabei das Rad neu zu erfinden, anstatt sich auf bewährtes, altes Wissen zu basieren.
KÖRPERLICHE AKTIVITÄT ist für eine gesunde Seele und einen gesunden Verstand WICHTIG. „Mens Sana in Corpore Sano“ ist nicht nur eine Parole – es ist ein LIFESTYLE-Konzept, und heisst u.a. auch, dass man, um einen gesunden Geist zu erhalten, ein wenig körperliche Bewegung braucht. Durchgehend. Auch im Alter.
Belege für Richtigkeit des antiken Grundsatzes
Das ist die Krux der Wissenschaft. Sie will „auf die Schnelle“ eine „Hypothese“ beweisen, und sie würde gern beweisen, dass sie heute Etwas besser weiss, als es die „Alten“ damals sagten. Für mich ist dies nicht sehr klug, und immer wieder zeigt sich, dass die moderne „Wissenschaft“ nichts Neues erbringt, sondern immer wieder Altes nur bestätigt. Hypothesen sind an sich lediglich Anschauungen, die oft mit einer gewissen Ideologie zusammenhängen. Und die lassen sich ganz oft weder beweisen, noch widerlegen. Das ist bei althergebrachter ERFAHRUNGSWERTEN völlig anders, denn diese sind durch die Praxis bereits belegt. Darum sind oft alte „Bauernregeln“ zuverlässiger, als wissenschaftliche Theorien…
Aber wie steht es denn jetzt konkret um diesen Zusammenhang zwischen Gehirnaktivität und Sport? Neue Studien in Deutschland belegen (soll sagen: verstärken die Annahme), dass es „wissenschaftliche Hinweise“ gibt, dass die alten Römer wirklich richtig lagen.
Fördert körperliche Fitness die Gesundheit des Gehirns? Forschende des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und der Universitätsmedizin Greifswald analysierten Daten von mehr als 2.000 Erwachsenen. Sie stellten fest: je besser die körperliche Fitness, umso größer das Hirnvolumen. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Mayo Clinic Proceedings“ veröffentlicht.
Angesichts steigender Lebenserwartung entwickelt sich Demenz zu einer der größten Herausforderungen der medizinischen Versorgung. Weil bislang wirksame Therapien fehlen, insbesondere bei der Alzheimer-Erkrankung, rückt die Prävention immer mehr in den Fokus. Hier geht es darum, das Auftreten der Demenz hinauszuzögern oder gar zu verhindern.
„Körperliche Inaktivität ist ein Risikofaktor für Demenz. Dagegen scheinen körperliche Fitness und regelmäßiger Sport vorbeugende Wirkung zu haben. Diverse Studien deuten darauf hin. Die Mechanismen dahinter sind jedoch noch nicht völlig erforscht“, sagt Prof. Hans Jörgen Grabe, Forschungsgruppenleiter am DZNE-Standort Rostock/Greifswald und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald (UMG).
Daten der SHIP-Studie
Eine neue Untersuchung legt nun nahe, dass körperliche Aktivität in der Tat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns und die kognitive Leistungsfähigkeit haben kann. Ein Forscherteam um Prof. Grabe und Privatdozent Dr. Sebastian Baumeister, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UMG, analysierte dazu Daten der sogenannten SHIP-Studie in Hinblick auf die Frage, ob körperliche Fitness in Zusammenhang mit dem Hirnvolumen steht.
Die SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) befasst sich mit Faktoren für Gesundheit und Krankheit in der Bevölkerung. Mehrere tausend Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern nehmen daran teil.
Für die aktuelle Untersuchung wurden Daten von 2.103 Frauen und Männern im Alter zwischen 21 bis 84 Jahren berücksichtigt. Das mittlere Alter lag bei 52 Jahren. Diese Personen hatten sich im Rahmen der SHIP-Studie einem Belastungstest auf dem Fahrrad-Ergometer unterzogen. In weiteren Untersuchungen waren ihre Gehirne mittels Magnetresonanz-Tomographie (MRT) vermessen wurden.
Messung der Sauerstoff-Aufnahme
Zur Bestimmung der körperlichen Fitness wurde die von den Probanden unter Höchstbelastung ein- und ausgeatmete Luft untersucht und daraus die „maximale Sauerstoff-Aufnahme“ ermittelt. Diese gibt Auskunft über den Trainingszustand des Herz-Kreislauf-Systems. Für die aktuelle Studie flossen diese Messwerte sowie die MRT-Daten in eine statistische Analyse ein.
Fazit: „Wir haben einen positiven Zusammenhang zwischen körperlicher Leistungsfähigkeit und Hirnvolumen gefunden: je besser die körperliche Fitness, umso größer das Hirnvolumen“, erläutert Dr. Katharina Wittfeld, DZNE-Wissenschaftlerin und Erstautorin der aktuellen Veröffentlichung. „Der Effekt betraf nicht nur das Gesamtvolumen, sondern auch einzelne Hirnbereiche, die für das Gedächtnis sowie für emotionales und belohnungsbezogenes Verhalten wichtig sind.
Mit dem sogenannten Hippocampus ist auch eine Hirnregion dabei, die bei einer Alzheimer-Erkrankung involviert ist. Auch hier sehen wir, dass körperlich fitte Personen tendenziell einen größeren Hippocampus aufweisen, als Personen, die weniger fit sind.“
Belege, jedoch keine Beweise
„Die nun vorliegenden Daten stützen die Hypothese, dass die kardiorespiratorische Fitness zu einer verbesserten Gehirngesundheit und einem verlangsamten altersbedingten Abbau der Hirnmasse beitragen könnte“, sagt Hans Jörgen Grabe. Tatsächlich sei die aktuelle Studie eine der bislang umfangreichsten Untersuchungen über die Beziehung von körperlicher Fitness und Hirnvolumen. Zudem bilde sie einen breiten Querschnitt der erwachsenen Bevölkerung ab.
„Um die kardiorespiratorische Fitness zu verbessern, wird spezifische körperliche Aktivität dringend empfohlen und sollte Teil von Präventionsprogrammen sein, um einen gesunden Lebensstil zu führen“, rät Grabe. [Anmerkung: „gesund“ soll dabei heissen, dass der Körper nicht durch ZU VIEL Sport geschädigt wird, sondern in einem gesundheitsförderndem Rahmen bleibt…] Die aktuellen Ergebnisse würden allerdings noch nicht beweisen, dass Sport das Hirnvolumen tatsächlich vergrößere. „Der statistische Zusammenhang zwischen Fitness und Hirnvolumen, den wir festgestellt haben, sagt noch nichts über die Ursachen“, schränkt der Greifswalder Forscher ein.
So habe man weder etwaige sportliche Aktivitäten der Versuchsteilnehmer erfasst, noch untersucht, ob sich durch Training über längere Zeiträume das Hirnvolumen verändere. „Von den Probanden wurde nur der jeweilige Ist-Zustand festgehalten. Außerdem stehen wir vor einem Henne-Ei-Problem. Es ist theoretisch nicht ausgeschlossen, dass sich die Größe mancher Hirnareale in der Weise auf die Hirnfunktion auswirkt, dass die Betreffenden besonders motiviert sind, Sport zu treiben und deshalb körperlich fitter sind. Dann wäre nicht Sport die Ursache für ein vergrößertes Hirnvolumen, es wäre genau umgekehrt.“
WerbehinweisDarum ist einer weitergehende Forschung nötig, um diese Fragen mit grösserer Sicherheit zu klären. Bislang ist es aber mit grösster Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass tatsächlich ein „gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt“… auch wenn die exakten Ursachen noch nicht belegt sind.
Ursachen für den Volumen-Effekt?
Andere Studien legen gleichwohl nahe, dass regelmäßiges körperliches Training das Hirnvolumen vergrößern kann. „Durch Sport werden erwiesenermaßen körpereigene Substanzen freigesetzt, die dem Verlust von Nervenzellen entgegenwirken können. Außerdem gibt es Hinweise dafür, dass körperliche Aktivität die Neubildung von Nervenzellen anregen kann. Beide Phänomene könnten die Auswirkungen auf das Hirnvolumen, die wir und ähnliche Studien nachgewiesen haben, möglicherweise erklären“, sagt Grabe.
Die aktuelle Studie fand einen Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und Hirnvolumen nicht nur bei jungen Menschen, sondern auch bei älteren Erwachsenen. Diese Beobachtung hält Grabe für besonders bedeutsam: „Dies deutet darauf hin, dass die Förderung körperlicher Fitness vielleicht sogar in späten Lebensjahren dazu beitragen könnte, Hirnmasse zu erhalten und somit auch im Kopf möglichst lange fit zu bleiben.“ Dies wiederum deutet dann doch darauf hin, dass der Sport die Gehirnmasse beeinflusst, und ist als starker Beleg dafür zu werten.
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Man kann also sagen, dass es auf Grundlage uralten Wissens – erlangt durch die Erfahrungen über Jahrtausende, die in Fetsstellungen mündeten wie „Mens Sana in Corpore Sano“ – und den Belegen moderner Forschung zumindest EXTREM WAHRSCHEINLICH ist, dass es für jede/r Bürger/in ratsam ist, sich in einem wenigstens kleinen Masse körperlich zu betätigen. Gemeint ist damit NICHT „Bewegung“ allgemein – so wie mein Vater meinte „Junge, geh richtig arbeiten, dann brauchst du keinen Sport“ (er hatte mehrere Herzinfarkte, an deren Folgen er verstarb – seine Theorie erschien mir darum nie sehr positiv).
Es gibt ganz spezifische körperliche Übungen, die in Kombination oder in Abwechslung mit geistiger Aktivität Gehirnvolumen, Zellgesundheit und Denkvermögen steigern und erhalten können, und zwar bis ins hohe Alter. Einen „Beweis“ kann man nicht finden – wie es bei Theorien oft ist. Aber die empirische Wahrscheinlichkeit ist aus der Erfahrung von mehreren hundert Generationen von Menschen so hoch, dass es nicht vernünftig wäre, daran zu zweifeln.
Wer also Interesse daran hat, körperlich in gutem Zustand zu bleiben und ganz konkret etwas gegen Demenz zu unternehmen, dem bietet sich der gute, bewährte, und völlig kostenlose Weg, zum Beispiel wieder mehr zu GEHEN und zu WANDERN.
Wandern – „der Sport von Jesus, Buddha, Gandhi, griechischen Denker, bis hin zu Goethe, Churchill und Roosevelt“. Grosse Denker waren überwiegend begeisterte Wanderer – der Zusammenhang ist für mich darum völlig klar.
DAZU HIER EIN INTERESSANTER, WEITERFÜHRENDER ARTIKEL.
Alles Gute wünscht dir, Mike Malak
follow me on Facebook – Coach für emotionale und spirituelle Heilung – Healing Practicioner (Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie), Seelsorger (Evangelisch-Theologische Fakultät Uni Strassburg, Frankreich, mit Schwerpunkt auf vergleichende Religionslehre und Seelsorge), langjähriges Studium der Philosophie und Coach für Bewegung und Selbstverteidigung
Quellenangabe: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) – Cardiorespiratory Fitness and Gray Matter Volume in the Temporal, Frontal, and Cerebellar Regions in the General Population, Katharina Wittfeld et al., Mayo Clinic Proceedings (2020), DOI: 10.1016/j.mayocp.2019.05.030