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Wie wird die Pandemie enden? Historischer Rückblick gewährt Eindrücke – es ist aber nie schnell und nie leicht gewesen

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In diesem Artikel möchte ich zum Einen darauf hinweisen, wie LANGFRISTIG die Bekämpfung einer Pandemie gesehen werden sollte – als Fazit aus der Geschichte der letzten 700 Jahre – und wie wenig sinnvoll es ist, zu schnelle Rückfolgerung zu ziehen, oder gar in Verschwörungstheorien zu verfallen. WIR WISSEN ZU WENIG und wir sollten nicht in die Kerbe von Fanatikern von Verschwörungsbehauptungen schlagen. Wer in Ruhe und mit Vernunft die Geschichte studiert, wird merken, dass schnelle Lösungen nicht nur unwahrscheinlich sind, sondern auch unvernünftig. Dazu der folgende Text:

Am 7. September 1854, mitten in einer wütenden Cholera-Epidemie, wandte sich der Arzt John Snow an das Wächtergremium der St. James-Gemeinde, um die Erlaubnis zu erhalten, den Griff von einer öffentlichen Wasserpumpe in der Broad Street im Londoner Stadtteil Soho zu entfernen. Snow beobachtete, dass 61 Opfer der Cholera kürzlich Wasser aus der Pumpe entnommen hatten, und argumentierte, dass kontaminiertes Wasser die Quelle der Epidemie war. Sein Antrag wurde bewilligt und obwohl es noch weitere 30 Jahre dauerte, bis seine Keimtheorie der Cholera akzeptiert wurde, läutete seine Aktion das Ende der Epidemie ein. ABER: eben erst nach 30 Jahren! Cholera war, im Vergleich zu COVID, dabei noch eine “leicht zu beherrschende Epidemie”…

Während wir uns Mitte Oktober 2020 jetzt gerade auf eine weitere Runde von Coronavirus-Einschränkungen einstellen, wäre es schön zu glauben, dass Merkel, Macron, Johnson oder IRGEND JEMAND ein Ende von Covid-19 in Aussicht stellen könnte. Vielmehr sieht es momentan aber eher so aus, dass COVID „endemisch“ werden könnte, dh. Teil der Zukunft der Menscheit, etwa wie Herpes oder die „normale“ Influenza, denn auch alle Grippeimpfungen haben die Grippe an sich nicht auslöschen können. Manche Viren – so auch Entero-Viren – sind Teil des menschlichen Daseins geworden, und wir müssen vermutlich lernen, damit langfristig oder dauerhaft umzugehen.

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Leider deutet die Geschichte darauf hin, dass Epidemien selten so gut enden, wie die Cholera-Epidemie von 1854. Im Gegenteil: wie der Sozialhistoriker der Medizin, Charles Rosenberg, feststellte, „driften die meisten Epidemien in Richtung Katastrophe“. So sind beispielsweise bereits 40 Jahre seit der Identifizierung der ersten Aids-Fälle vergangen, und noch immer infizieren sich jedes Jahr ca. 1,7 Millionen Menschen mit HIV! Aber wer redet noch davon? Es wurde einfach “normal”.

Es gibt immer noch Millionen von Menschen unter uns, die nicht vernünftig genug sind, verantwortungsvoll mit der Tatsache umzugehen, dass HIV weiter aktiv unter uns lebt… nach 40 Jahren der Forschung! In der Tat rechnet die Weltgesundheitsorganisation in Bezug auf einen Impfstoff nicht damit, dass sich vor 2030 positiv etwas ergeben wird – und das ist bereits eine sehr optimistische Position, denn wirklichen Anlass für Hoffnung gibt es nicht.

„STERBE NICHT AUS DUMMHEIT“

Obwohl HIV weiterhin eine biologische Bedrohung darstellt, weckt es nicht die gleichen Befürchtungen wie in den frühen 1980er Jahren, als die Thatcher-Regierung ihre Kampagne „Don’t Die of Ignorance“ startete, die mit beängstigenden Bildern fallender Grabsteine gefüllt ist .

Aus psychologischer Sicht kann man sagen, dass die Furcht vor der immer noch bestehenden AIDS-Pandemie mit der Entwicklung antiretroviraler Medikamente und der Entdeckung endete, weil mit HIV infizierte Patienten so bis weit ins hohe Alter mit dem Virus leben könnten. Das heisst aber, die Infektionsgefahr ist nach wie vor die gleiche, und eine Garantie gibt es nicht, dass man mit AIDS alt werden kann. Aber die Menschen haben sich mit HIV arrangiert, um “normal leben zu können”. So ähnlich wird es vermutlich mit COVID werden, das ist mein Eindruck und meine Erwartung.

Die Erklärung von Great Barrington, die die kontrollierte Ausbreitung des Coronavirus in jüngeren Altersgruppen neben dem Schutz älterer Menschen befürwortet, greift auf einen ähnlichen Wunsch zurück, die Angst vor Covid-19 zu vertreiben und diese Pandemie ideologisch zu beenden. In der von Wissenschaftlern in Harvard und anderen Institutionen unterzeichneten Erklärung ist die Idee enthalten, dass Pandemien ebenso soziale, wie biologische Phänomene sind und dass wir, wenn wir bereit wären, ein höheres Maß an Infektion und Tod zu akzeptieren, die Herdenimmunität schneller erreichen und früher zur Normalität zurückkehren würden.

Allerdings ist die Problematik der Idee „Herdenimmunität“ so, dass a. es keine Garantie gibt, dass COVID sich nicht pausenlos verändert und wie die Grippe trotz anfänglicher Herdenimmunität immer wieder neu zuschlagen wird (die reguläre Grippe zeigt dies ja) und b. ist bekannt, dass COVID sehr drastische “Nebenwirkungen” hat, und neben den Lungen auch Herz, Nieren, das Gehirn, Nerven usw. befällt und sogar zur Taubheit führen kann. Eine Herdenimmunität wird darum vermutlich eine riesige Zahl neuer Krankheiten bescheren, die ihrerseits auch tödlich enden können.

Andere Wissenschaftler, die in der med. Fachzeitschrift „Lancet“ schreiben, sagen zudem, dass die Strategie von Great Barrington auf einem „gefährlichen Irrtum“ beruht. Es gibt keinerlei echte Hinweise auf eine dauerhafte „Herdenimmunität“ gegen das Coronavirus nach einer natürlichen Infektion. Anstatt die Pandemie zu beenden, könne eine unkontrollierte Übertragung bei jüngeren Menschen lediglich zu wiederkehrenden Epidemien führen, wie dies bei zahlreichen Infektionskrankheiten vor dem Aufkommen der Impfstoffe der Fall war.

Und die Tatsache, dass nun die zweite Welle COVID über die Welt rollt (Manche sagen, es sei schon die dritte, Andere meinen, es sei immer noch die erste Welle), scheint diese Zweifel an der Herdenimmunität ja zu belegen. Gott zu spielen, und zu entscheiden wer leben darf und wer ruhig sterben kann, ist halt ein sehr gewagtes Tun… für mich es aber NICHT menschlich und ganz sicher nicht “gut”. Seit wann ist es in unserer Gesellschaft eigentlich so, dass man sagt “die Alten und Schwachen kann man ruhig sterben lassen”? Wie tief ist die “menschliche” Gesellschaft jetzt eigentlich gesunken? Es ist tief traurig, dass innerhalb nur einer Generation im Westen die Menschen sich derart tief herablassen konnten…

Es ist kein Zufall, dass die die rivalisierende Petition gegen die Herdenimmunität „das John Snow Memorandum“ genannt wurde. Die entscheidende Aktion von Snow in Soho mag die Epidemie von 1854 beendet haben, aber die Cholera kehrte 1866 und 1892 zurück. An an diese Tatsache soll der Name der Petition erinnern. Ein “Ende” der Epidemie muss noch LANGE kein Ende sein, sondern kann einfach nur eine kleine Pause sein. Lasst uns diese Tatsache nicht vergessen!

Erst 1893, als die ersten Massenversuche mit Cholera-Impfstoffen in Indien begannen, wurde es möglich, eine rationale wissenschaftliche Kontrolle von Cholera und anderen Krankheiten vorsichtig in Betracht zu ziehen. Cholera ist auf der Welt aber nicht verschwunden! Nur eine fortgesetzte, dauerhafte Hygiene kann uns schützen. Werden wir unvorsichtig, tauchen Cholera oder Ruhr sehr schnell wieder auf. Länder mit mieser Hygiene belegen dies jedes Jahr.

Ein Höhepunkt dieser Bemühungen der Forschung war 1980 die Ausrottung der Pocken, der ersten und nach wie vor einzigen Krankheit, die vom Planeten beseitigt wurde (so scheint es zumindest). Diese Bemühungen hatten jedoch bereits 200 Jahre zuvor mit der Entdeckung von Edward Jenner im Jahr 1796 begonnen, dass er mit einem Impfstoff aus dem verwandten Kuhpockenvirus eine Immunität gegen Pocken induzieren könnte. Also auch dieser Erfolg der Medizin hat hunderte von Jahren gedauert, und wir tun gut daran, aus der Geschichte zu lernen (auch wenn dies den Ideologen links und recht der politischen Mitte allgemein so schwer zu fallen scheint). Leider will wohl nicht Jeder in der Politik die historischen Wahrheiten hören oder gar zugeben…

All die Leute, die jetzt schon vorgeben, Alles über COVID zu wissen und die Welt retten zu können – Mediziner, Politiker, Ideologen und tausende Dummschwätzer allgemein in den sozialen Medien – belegen gerade durch diese Schnellschüsse, dass sie weit entfernt von Realität und Vernunft sind. Wir werden möglicherweise erst in 2, 3 Generationen wissen, was WIRKLICH mit dem COVID passiert. Selbst wenn die Infektionszahlen wieder purzeln, heisst dies noch LANGE nicht, dass Corona am Ende ist! Schon aus diesem Grunde ist es völlig SINNLOS, sich jetzt in einen Rausch zu reden, und über zu viele oder zu wenige Massnahmen gegen COVID zu randalieren. Man sollte sich immer zugunsten DER SICHERHEIT irren – aber auch DA scheint die Politik dazu nicht in der Lage zu sein, oder sich der Vernunft zu verweigern.

Mit der Forschung aktuell an etwa 170 Impfstoffen gegen Covid-19 ist zu hoffen, dass wir diesmal nicht so lange warten müssen. Professor Andrew Pollard, der Leiter der Impfstoffstudie der Universität Oxford, warnt jedoch davor, in naher Zukunft eine Lösung zu erwarten. Bei einem Online-Seminar letzte Woche (Anfang Oktober 2020) sagte Pollard, er sieht frühestens im Sommer 2021 die Möglichkeit, dass ein WIRKSAMER Impfstoff verfügbar sein könnte, und dann nur für Gesundheitspersonal an vorderster Front zu Verfügung stehen wird (schon allein der Kostenfaktor wird eine allgemeine Verteilung an alle Bürger unmöglich machen).

Das Fazit von Pollard lautet: „Wir brauchen möglicherweise Masken bis Herbst nächsten Jahres oder länger“, sagte er. Und – wie Influenza zeigt – heisst das noch nicht, dass mit einer Impfung Alles vorbei ist. Es ist sehr gut möglich, dass jedes Jahr ein oder zwei Mal nachgeimpft werden muss. All diese Dinge sind noch UNBEKANNT.

“Die Pandemie könnte auch mit einem wirklich weltbesten Test-and-Trace-System beendet werden. Sobald wir die Reproduktionsrate auf unter 1 senken und sicher sein können, dass sie dort bleibt, löst sich der Grund für soziale Distanzierung auf. Sicher, von Zeit zu Zeit könnten einige lokale Maßnahmen erforderlich sein, aber es wären keine pauschalen Beschränkungen mehr erforderlich.”

Im Wesentlichen würde also Covid-19 zu einer endemischen Infektion wie Grippe oder Erkältung werden und in den Hintergrund treten insofern, als dass es einfach Teil des Lebens sein wird, so wie Diabetiker sich täglich testen und therapieren müssen, ist dies evtl. für COVID dann möglich und nötig.

Dies könnte so laufen, wie bei den Influenzapandemien von 1918, 1957 und 1968 geschehen. In jedem der Fälle war bis zu einem Drittel der Weltbevölkerung infiziert, aber obwohl die Zahl der Todesopfer hoch war (geschätze 50 Millionen weltweit in der Pandemie von 1918-19, jeweils etwa 1 Million Tote in der Pandemie von 1957 und 1968), waren sie innerhalb von zwei Jahren vorbei, entweder weil die Herdenimmunität erreicht wurde oder die Viren ihre Virulenz verloren haben. Es gibt weiter jährliche Todesfälle, trotz Impfungen, aber die Gefahr der Pandemie könnte so entfallen.

Nur mal so eine Zwischenfrage an all die Verschwörungsfanatiker: wer von euch erinnert sich überhaupt noch daran, dass sowohl 1957 als auch 1968 jeweils weltweit EINE MIILION MENSCHEN an der Grippe starben? Oder wer hat noch das historische Wissen oder das INTERESSE an solchem Wissen? Das liegt noch nicht sehr lange zurück… Wir brauchen keine Verschwörungstheorie, wir müssen einfach nur rückblickend erkennen, wie “normal” eine Pandemie eigentlich für die Menscheit ist! Leider ist unsere Gesellschaft nur heute nicht mehr fähig, solche Realitäten zu verkraften, scheint es mir…

Das Alptraumszenario ist, dass Sars-CoV-2 nicht verschwindet, sondern immer wieder zurückkehrt. Dies war auch der Fall beim Schwarzen Tod im 14. Jahrhundert, der zwischen 1347 und 1353 wiederholte europäische Epidemien verursachte. Ähnliches geschah 1889-90, als sich die „russische Influenza“ von Zentralasien nach Europa und Nordamerika ausbreitete. Obwohl in einem Bericht der englischen Regierung 1892 als offizielles Enddatum der Pandemie angegeben wurde, verschwand die russische Grippe in Wahrheit nie. Stattdessen war es z.B. während der letzten Regierungsjahre von Königin Victoria für wiederkehrende Krankheitswellen in England verantwortlich.

Selbst wenn Pandemien schließlich medizinisch eingrenzbar werden, deutet die Geschichte darauf hin, dass sie dauerhafte kulturelle, wirtschaftliche und politische Auswirkungen haben könnten. Wie schnell eine Lösung möglich ist, hängt im Wesentlichen davon ab, wie vernünftig oder dumm-egoistisch sich die Menschen verhalten. Bei JEDER der Pandemien sind die wahnwitzigsten Verschwörungstheorien aufgetaucht. Nichts davon hat sich nachträglich bewahrheitet, und ebenso wenig die Weltuntergangstheorien aller möglichen Scharlatane.

Pandemien sind Teil des menschlichen Lebens. Die Politik der offenen Grenzen sorgt heute dafür, dass es keinen Schutz durch Abschottung mehr gibt. Darum ist diese extrem schnelle Verbreitung um die ganze Welt möglich gewesen. Pandemien haben schon immer die Verschwörungsfanatiker hinter dem Ofen hervorgelockt, die sich heute in den Sozialen Medien austoben, und wie immer finden Rattenfänger schnell Anhänger, die scheinbar nur auf eine Gelegenheit zur Anarchie gewartet haben… darum haben Pandemien auch immer schwere politische Auswirkungen gehabt.

Dem Schwarzen Tod wird zum Beispiel weithin zugeschrieben, dass er den Zusammenbruch des Feudalsystems angeheizt und eine künstlerische Besessenheit von Bildern der Unterwelt ausgelöst hat. In ähnlicher Weise soll die Pest von Athen im 5. Jahrhundert v. Chr. das Vertrauen der Athener in die Demokratie zerstört und den Weg für die Errichtung einer spartanischen Oligarchie geebnet haben, die als die dreißig Tyrannei bekannt wurde. Obwohl die Spartaner später rausgeworfen wurden, gewann Athen nie wieder sein Vertrauen in die Demokratiezurück.

Ob Covid-19 zu einer ähnlichen politischen „Revolution“ führt und die Anarchisten sich durchsetzen? Man muss abwarten. Eines ist sicher, ist all die Anarchisten sollten dies überdenken: jede Revolution hat letztlich seine eigenen Kinder gefressen… die grossen Führer – wie Robbespierre in Frankreich – wurden entweder selbst gehängt oder geköpft, oder haben – wie Stalin – millionenfachen Tod über das Volk gebracht. Und auch keiner der Aufstände von Verschwörtungsfanatiker hat je den Menschen einen Vorteil gebracht.

Helfen kann nur der vernunftvolle Umgang mit den Fakten: COVID ist da, dies ist keine Überraschung weil Influenzaviren seit langer Zeit existieren, Pandemien kommen in relativ regelmässigen Abständen immer wieder auf uns zu, und wenn ein Volk zusammenhält, statt sich zu spalten, kann die Pandemie überlebt werden. Aber auch NUR dann!

Es ist völlig sinnbefreit, seine Energie mit Verschwörungstheorien zu vergeuden. Das Leben ist einfach zu kurz dafür.

Bleibt gesund Freunde… beste Wünsche von Mike Malak

follow me on Facebook – Coach für emotionale und spirituelle Heilung – Healing Practicioner (Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie), Seelsorger (Evangelisch-Theologische Fakultät Uni Strassburg, Frankreich, mit Schwerpunkt auf vergleichende Religionslehre und Seelsorge), langjähriges Studium der Philosophie und Coach für Bewegung und Selbstverteidigung

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